Dienstag, 4. Dezember 2012

Erneuerbare erleichtern Klimaschutz

Für den weltweiten Klimaschutz sind Erneuerbare Energien unverzichtbar. Rund 38 Prozent der globalen Klimagasemissionen entfallen auf den Energiesektor – und die weltweiten Emissionen dieses Sektors steigen schneller als die aller anderen Industriezweige. Ein entschlossener Ausbau Erneuerbarer Energien kann diesen Trend stoppen. 

Die Investitionen in Erneuerbare Energien haben neue Rekorde erreicht, doch im Wettbewerb mit der fossil-atomaren Energiewirtschaft haben es die sauberen Alternativen zu Kohle und Uran weiterhin schwer. Ein weltweit wirksames Klimaschutzabkommen könnte den Erneuerbaren Energien weiteren Auftrieb verschaffen. Die globalen Investitionen in Erneuerbare Energie stiegen 2011 laut Angaben des vergangene Woche veröffentlichten Statusberichts von REN21 gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf den neuen Rekordwert von 257 Milliarden US-Dollar, davon 51 Milliarden US-Dollar in China, 48 Milliarden Dollar in den USA, 31 Milliarden US-Dollar in Deutschland und 29 Milliarden US-Dollar in Italien. 

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Begleitet war dieser Investitionsboom von einer starken Verbilligung einzelner Technologien wie Solarmodulen zur Stromproduktion. Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energieträger wird in Deutschland durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit technologiespezifischer Einspeisevergütung und garantiertem Netzzugang als Kernbestandteilen gesichert. Die CO2-Emissionen des Stromsektors erreichten in Deutschland 2011 trotz des Ausbaus Erneuerbarer Energien noch mehr als 300 Millionen Tonnen. Zugleich sparten Erneuerbare Energien im vergangenen Jahr bundesweit rund 130 Millionen Tonnen an Treibhausgasen ein: Zum Vergleich: Deutschlandweit betrug der Ausstoß an Treibhausgasen 2011 laut Schätzungen 917 Millionen Tonnen, das entsprach rund drei Prozent der globalen Emissionen.

„Durch seine beispielhafte Förderung der Erneuerbaren Energien hat Deutschland nicht nur innerhalb der eigenen Grenzen, sondern weltweit zur Verbilligung von Photovoltaik, Windkraft und Co. beigetragen. Dadurch bestehen gute Voraussetzungen den Klimaschutz in diesem Bereich weiter voranzutreiben“, betont der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), Philipp Vohrer. Neben Erneuerbaren Energien sind allerdings auch fossile Energieträger - bedingt durch neue Fördermethoden wie das Fracking - reichlich vorhanden. So ist der Ausstoß an Treibhausgasen in Deutschland zwar mit bedingt durch Erneuerbare Energien deutlich gesunken, global aber weiter gewachsen, mit den einhergehenden Gefahren für das Weltklima.

An fairen Wettbewerbsbedingungen fehlt es. Zum einen profitiert die fossil-atomare Energiewirtschaft von massiven Subventionen, die sich laut Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) im vergangenen Jahr auf 523 Milliarden US-Dollar summierten – während für die Erneuerbaren Energien nur 88 Milliarden US-Dollar an öffentlicher Förderung bereitgestellt wurden. Zum anderen fallen die externen Kosten der konventionellen Energieträger in Form von Umweltverschmutzung und anderer Ewigkeitslasten wie ungeklärten Endlagerproblemen unter den Tisch. „Ein globales Klimaabkommen könnte dazu beitragen, etwas mehr Wettbewerbsgerechtigkeit zwischen Erneuerbaren Energien einerseits und konventionellen Energien andererseits herzustellen,“ unterstreicht Vohrer.

Welches Potenzial Erneuerbare Energien im weltweiten Maßstab haben, hatte im vergangenen Jahr ein Sonderbericht des Weltklimarates (IPCC) aufgezeigt. In einem Szenario des Berichts (SRREN) heißt es, dass bis zur Mitte des Jahrhunderts knapp 80 Prozent des Weltenergiebedarfs aus Erneuerbaren Energien stammen könnten. Die technische Verfügbarkeit ist dabei nicht das Problem. Weniger als 2,5 Prozent des global verfügbaren technischen Potenzials müssten angezapft werden. Weltweit wie auch in den meisten Weltregionen übersteigt das technische Potenzial Erneuerbarer Energien den tatsächlichen Energiebedarf bei weitem, wie der IPCC betont.

Notwendig für den forcierten Ausbau Erneuerbarer Energien sind aber funktionierende Fördermechanismen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern sind die Zunahmen bei der Nutzung Erneuerbarer Energien durch verstärkte politische Anstrengungen zustande gekommen. Die schädlichen Folgen von politischer Unsicherheit spiegeln sich dagegen in der jüngsten Zurückhaltung bei Investitionen im ersten Halbjahr 2012 wider - weniger in Deutschland, sondern vielmehr in anderen Staaten. „Ein Doha-Nachfolgeabkommen kann als internationaler Rahmen dienen, der dringend notwendige Investitionen in Erneuerbare Energien weiter vorantreibt“, unterstreicht Vohrer.


Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien Deutschland

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