Samstag, 24. August 2013

Ein Schritt vorwärts, einer zurück

Ein spätes Bekenntnis zur Möglichkeit, vollständig auf Erneuerbare Energien umzustellen, kommt vonseiten des so genannten Energie Trialogs Schweiz. Weil auch Organisationen wie die Economiesuisse vertreten sind, ist das selbst gemäss Greenpeace ein Fortschritt. Dass damit konkret noch wenig erreicht ist, zeigt eine neu erstellte Statistik zu realisierten Solar- und Windprojekten, die einen weltweiten Vergleich zieht.

Der Energie Trialog Schweiz stellt in seinem diese Woche veröffentlichten Schlussbericht fest, dass eine vollständige Versorgung mit Erneuerbaren Energien «längerfristig technisch machbar» ist. Greenpeace betrachtet diese erstmals auch von Economiesuisse unterzeichnete Einsicht als einen Meilenstein, vermisst aber die Erkenntnis, dass die Energiewende auch dringend notwendig ist.

Nach den vergangenen Torpedierungsversuchen gegen die Energiestrategie 2050 des Bundes ist der im Trialog festgehaltene Konsens beachtlich, sagt Georg Klingler.  Als Greenpeace-Experte für Erneuerbare Energien hat er an den Fachpanels teilgenommen und sich für eine 100 Prozent erneuerbare Zukunft ohne Atomstrom eingesetzt.  «Wer jetzt noch behauptet, die Schweizer Energiewende sei nicht machbar, stellt sich ins Abseits. Es ist zu hoffen, dass der designierte Präsident der Economiesuisse, Heinz Karrer, das Umdenken umsetzen wird», so Klingler.

Es ist allerdings bedauerlich, dass die gesellschaftlich und ökologische Dimension der Energiewende im Trialog vernachlässigt und die zentrale Frage ausgeblendet wird, mit welchen enormen Risiken ein halbbatziges Handeln verbunden ist. «Solange für Bundesrat und Wirtschaftsvertreter neue Gaskraftwerke und unbegrenzte AKW-Laufzeiten salonfähig sind, werden der Klimaschutz, die Sicherheit der Bevölkerung sowie der Ausbau der Erneuerbaren Energien auf die lange Bank geschoben», so Klingler.  

Soeben hat auch die SolarSuperState Association das neue SolarSuperState Ranking 2013 fuer alle Staaten der Welt hinsichtlich der
installierten kumulierten Leistung von Windenergie und Photovoltaik
veroeffentlicht:  www.SolarSuperState.com. Stichtag für das Ranking war Ende 2012. Aufgrund einer Verbesserung der Rohdaten wurden die Rangfolgen für die vergangenen beiden Jahre aktualisiert.
 

Die SolarSuperState Association mit Sitz in Zuerich (Schweiz) ist eine
internationale gemeinnuetzige Organisation, die den jaehrlichen
SolarSuperState Prize fuer Staaten, Regionen und Staedte in den
Kategorien "Wind" und "Solar" 
fuer die Nutzung der Windenergie und der
Solarenergie vergibt. Die Preisverleihungsveranstaltung fand am Freitag in Zürich statt.


Deutschland steht immer noch unangefochten an der Spitze der
Photovoltaik-Rangfolge.
 Mit dem jährlichen Zubau von Deutschland von
etwa 95 Watt pro Einwohner pro Jahr kann nur Liechtenstein mithalten.
Liechtenstein ist jetzt neu auf Platz 2 und hat Italien und den
Vatikanstaat auf die Plätze 2 und 3 verwiesen. 


Bulgarien (von Rang 18 auf 8) und Dänemark (von Rang 34 auf 14)
überholen die Schweiz, die von Rang 15 auf Rang 17 zurückgeworfen wird.
Tonga kann sich durch ein über 4000-prozentiges jährliches Wachstum des
jährlichen Zubaus an Photovoltaik von Platz 60 auf 31 vorschieben. Tonga
lässt beispielsweise China (Rang 33) oder die Vereinigten Arabischen
Emirate (34) hinter sich. 


Die drei führenden Staaten in der Nutzung der Windenergie Dänemark
(Rang 1), Spanien (2) und Portugal (3) wurden von keinem anderen Staat
herausgefordert. Der Ranglistenerste Daenemark hat mehr als 700 Watt
kumulierte installierte Leistung pro Einwohner. Schweden (4) hat
Deutschland (5) und Irland (6) überholt. Alle drei Staaten sind noch
knapp unter 400 Watt pro Einwohner. Estland (Rang 7) ist in die Top 10
aufgestiegen und hat die USA (8) ueberflügelt. Die Schweiz ist von Rang
54 auf Rang 55 zurückgefallen.  
 


Quellen: Greenpeace / Solarsuperstate


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