Dienstag, 10. März 2015

Nigeria: Auch ohne Netz grosse Schritte

Die nigerianische Regierung in Lagos hat die Implementierungs-Phase eines ambitionierten Off-Grid-Plans begonnen, durch welchen Solarstrom für Schulen und Gesundheitszentren in ländlichen Regionen bereitgestellt werden soll. 

Länderflagge NigeriaIn Zusammenarbeit mit dem britischen Department for International Funding and Development (DFID) führte das Lagos State Electricity Board (LSEB) Energieflusserfassungen in 655 Schulen sowie mehr als 270 Gesundheitszentren durch. Diese Studien ergaben, dass 84 Prozent der Gesundheitszentren Versorgungslücken des nationalen Stromnetzes mit Strom aus Dieselgeneratoren decken. Darüber hinaus fand das LSEB heraus, dass diese 655 Grund- und Oberschulen die mangelhafte Versorgung des nationalen Stromnetzes durch insgesamt 991 kleine und mittlere Dieselgeneratoren mit einer Gesamtkapazität von 6,7 MW komplementieren, um ihren Grundenergiebedarf zu decken.

Aufgrund dieser Erkenntnisse empfiehlt das LSEB, dass diese Schulen in Lagos Photovoltaik (PV)-Anlagen mit einer installierten Kapazität von insgesamt 11,7 MWp zur Deckung ihres Grundenergiebedarfs von 6,7 MW einsetzen sollten. Das Projekt mit drei Phasen über eine Laufzeit von einem Jahr wurde am 7. Januar 2015 ins Leben gerufen. PV-Anlagen für Schulen sollen eine Kapazität zwischen 5 kW und 15 kW haben, während auf Gesundheitszentren 10 kW- oder 25-kW-Anlagen installiert werden sollen.


Die erste Phase wurde bereits vollständig durch die Landesregierung Lagos und das DFID finanziert und sieht die Installation von PV-Systemen an 172 Schulen und elf Gesundheitszentren vor. Für die weiteren zwei Phasen und Installation von PV-Systemen an den übrigen 483 Schulen und 249 Gesundheitszentren werden weitere Investoren und Sponsoren gesucht. Das Projekt sieht den Import von PV-Systemen vor, während die Installation den Einsatz lokaler Fachkräfte erfordert und somit die lokale Beschäftigung fördert. Im Auftrag des LSEB wurde bereits ein Training-of-Trainers (ToT) für lokale Experten durchgeführt, welche wiederum 96 lokale Techniker entsprechend ausbildeten. Diese Zahl soll in Phase III sogar deutlich erhöht werden.


Quelle: Exportinitiative Erneuerbare Energien

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