Dienstag, 3. März 2015

CH & D: Energiestrategien nicht vergleichbar

Die Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE) hat die Energiestrategien 2050 betreffs Stromversorgung für die Schweiz und Deutschland einander gegenübergestellt. Und kommt zum Schluss: diese sind nicht vergleichbar. Und entsprechend werden sich die in Deutschland gemachten Fehler hierzulande nicht wiederholen. Im Einzelnen kommt der Vergleich zum Schluss, dass:

•     die verfügbaren Geldmittel zum Ausbau der erneuerbaren Kraftwerke in der Schweiz gesetzlich limitiert sind,
•     der Solarstrom inzwischen wirtschaftlich sein kann,    wenn ein namhafter Teil der Stromerzeugung für den    Eigenverbrauch am Standort genutzt werden kann und  die Einmalvergütung ohne Wartezeit  zur Verfügung steht,  
•     die Strompreise für Unternehmen mit Marktzugang in den letzten Jahren gesunken sind, nicht zuletzt dank dem Ausbau der erneuerbaren    Energien,
•     die Strompreise für KMU und Haushalte nicht gestiegen,  sondern leicht gesunken sind. Real (inflationsbereinigt) liegen sie rund 1 Rp/kWh tiefer als 1990. Solarstrom  und    Windenergie mit tiefen variablen Kosten haben Kraftwerke mit höheren Kosten aus dem Netz verdrängt und so insgesamt  an tiefere Beschaffungskosten der    Elektrizitätswerke beigetragen,       
•     es seit 2014 die Einmalvergütung für Solarstromanlagen gibt. Investoren erhalten hochgerechnet auf die zukünftige    Stromerzeugung einen    Beitrag von nur 2 Rp/kWh. Das ist    ein Bruchteil jener Mehrkosten von 20–60    Rp/kWh, die für Solarstromanlagen bezahlt wurden, die zwischen 2006 bis 2011 ans Netz gingen,           
•     die Windenergie in Europa wettbewerbsfähig ist verglichen mit neuen Gas- und Kohlekraftwerken. Solange    die CO2-Zertifikate aber nahezu gratis sind, bleibt der Markt von den Überkapazitäten der Kohlekraftwerke dominiert, die zu variablen Kosten von 2–4  €C./kWh betrieben werden. Ein  Ausbau der erneuerbaren Energien ist unter diesen Umständen ohne Unterstützung für Neuanlagen nicht möglich,       
•     weil der Nationalrat beschlossen hat, dass neu auch Wasserkraftwerke Investitionsbeiträge aus dem Netzzuschlag erhalten sollen, um Ausbauten und Erneuerungen zu ermöglichen.   

Die Energiestrategie 2050 ist im Vergleich mit Deutschland billiger, marktnäher und umfassender als das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Und die Konsumenten der Schweiz profitieren insgesamt von sinkenden Energiekosten. 

Quelle: AEE Position vom 2.3.15

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