Mittwoch, 24. Juni 2015

Wie wir Strom erzeugen, verändert sich für immer !

Sechs Trends transformieren den Elektrizitätsmarkt in den kommenden Jahren. Die renommierte US-Wirtschaftsagentur Bloomberg hat sie eruiert und sagt eine Revolution der Strom- und allgemeinen Energieversorgung voraus - getrieben von der solaren Energie. Innerhalb von nur 25 Jahren werden wir uns demnach aus der fossilen Energieerzeugung verabschieden. 

Solarmedia hat es wiederholt beschworen: Der Boom der Erneuerbaren Energien hat eingesetzt. Billionen werden in den kommenden 25 Jahren laut Bloomberg in diesen Boom investiert. Getrieben durch sechs einzelne Entwicklungen, die sich gegenseitig verstärken. Zuvorderst steht die Preisentwicklung der solaren Energieerzeugung, sie kennt weiterhin nur einen Trend: nach unten. Solarenergie wird damit zur billigsten Energie überhaupt, und das schon bis Mitte der 20er Jahre - dieses Jahrhunderts wohlgemerkt. Zugrunde liegt eine weitere Kostenreduktion um die Hälfte (nachdem sie allein in den vergangenen fünf Jahren um bis zu drei Viertel betrug). Das wird gemäss Bloomberg so weit gehen, dass Solarenergie sicher billiger als jene aus neuen Kohle- und Gasanlagen sein, teils sogar unter das Niveau solch bestehender Anlagen tauchen wird. Mit anderen Worten: Wir werden innerhalb von 25 Jahren schon nur aus preislichen Gründen das Ende der Dominanz der fossilen Energieerzeugung erleben.

Kommen weitere Trends hinzu, die diese Entwicklung befeuern. Die bereits stark gefallenen Preise der erneuerbaren Energieproduktion katapultieren die Investitionen in ungeahnte Höhen - nicht weniger als 3,7 Billionen (!) sollen sie bis ins Jahr 2040 erreichen. Zur Erinnerung: Eine Billion setzt sich aus 1000 Milliarden zusammen. Allein rund ein Drittel wird auf solare Investitionen entfallen (gelbe Fläche in Grafik - siehe BNEF).






Electricity capacity additions, in gigawatts
Source: BNEF

Eine weitere Besonderheit der Energierevolution - sie wird dezentralisiert stattfinden. Mit einem Schwerpunkt auf den Dächern ungezählter Wohnhäuser und Gebäude überall auf der Welt. Und das wird um so schneller geschehen, je höher die Preise der konventionellen Stromerzeugung liegen. Deutschland und Italien sind beredte Beispiele. Im Jahr 2040 werden sodann bereits 13 Prozent des weltweit verbrauchten Stroms auf diese Art solar erzeugt (heute sind es rund ein einziges) - ohne den Strom aus solaren Grossanlagen wohlgemerkt.

Trotz des weiterhin starken Wachstums der Anzahl strombetriebener Geräte sagt die Bloomberg-Expertise zumindest ein reduziertes Wachstum des Verbrauchs voraus - dies dank allumfassender Steigerung der Effizienz - und nennt dabei etwa die Einführung des LED-Lichts, welche den Verbrauch um rund vier Fünftel senkt. In konkreten Wachstumsraten ausgedrückt - dieses wird von jährlich 3 auf 1,8 Prozent sinken - in reicheren Nationen sogar ins Minus kippen.

Und wie steht es ums Erdgas als Energiequelle? Dieses wird gemäss Bloomberg NICHT zur viel gepreisenen Brückentechnologie. Nur wenige Länder würden vom Fracking-Boom so wie die USA profitieren - und auch dort werde etwa Windenergie bis 2023 billiger als das Fracking-Gas sein, Sonnenenergie erreiche dieses Level Mitte der 30er Jahre. Gleichzeitig würden die fossilen Energien nicht von einem Tag auf den anderen verschwinden, vielmehr 2040 immer noch einen Anteil von 44 Prozent der Stromerzeugung ausmachen - mit einem viel höheren Wert in den Schwellen- und Entwicklungsländern des Südens. 

Der Wechsel hin zu den Erneuerbaren Energien vollzieht sich trotzdem erstaunlich schnell - aber wiederum nicht schnell genug, um die Klimaerwärmng in genügendem Ausmass einzuschränken. Der Treibhausgas-Ausstoss werde 2040 auch mit einer solchen Entwicklung höher als heute liegen - und damit zu hoch, um das viel beschworene Ziel zu erreichen, die Erwärmung auf unter zwei Grad zu beschränken.  Weitere Angaben finden sich unter:

Quellen:
- energyrenewableworld.com   
- Bloomberg

© Solarmedia

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