Donnerstag, 5. Mai 2016

Mehr Ausschreibungen - weniger Direktvergütung

Analysten von GTM Research gehen davon aus, dass bis 2020 die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen auf 95 Gigawatt jährlich steigen wird. Indien dürfte dabei Japan als Nummer 3 weltweit 2018 ablösen wird. Für Deutschland erwartet GTM Research gemäss einem Bericht der PV-Plattform pv-magazine.de ein Marktachstum von zwei Prozent in diesem und zehn Prozent im nächsten Jahr.

GTM Research hat zu Wochenbeginn neue Erkenntnisse zur Entwicklung des Photovoltaik-Weltmarktes bis 2020 veröffentlicht. Demnach sei von einer jährlichen Wachstumsrate von neun Prozent in den kommenden Jahren bei der Nachfrage auszugehen. Damit würde sich der globale Photovoltaik-Zubau von 66 Gigawatt in diesem Jahr bis auf 95 Gigawatt im Jahr 2020 steigern, heißt es im neuen „Global Solar Demand Monitor“ von GTM Research. Indien werde voraussichtlich 2018 Japan als drittgrößten Photovoltaik-Markt weltweit ablösen. Dann erreiche der Zubau in Indien etwa zehn Gigawatt jährlich. Zudem werde es bis 2020, mehr als 20 Länder geben, die eine jährliche Photovoltaik-Nachfrage von mehr als zwei Gigawatt haben werden, so die Analysten zu einem langfristigen Vorhersagen.

Zur aktuellen Entwicklung des Photovoltaik-Weltmarktes heißt es, dass China Deutschland bei der insgesamt installierten Leistung im vergangenen Jahr überholen konnte und seit 2013 auch in jedem Jahr mehr neue Anlagen zugebaut habe. Zudem habe sich die Zahl der Länder, die Ausschreibungen zur Förderung von Photovoltaik-Anlagen nutzten, von 14 im Jahr 2014 auf 27 in diesem Jahr nahezu verdoppelt. Die Zahl der Länder, die Photovoltaik-Einspeisevergütungen zahlten, sei im Zeitraum um 22 Prozent gesunken.

Für das laufende Jahr erwartet GTM Research, dass China, USA, Japan und Indien als größte Märkte 73 Prozent der Gesamtnachfrage auf sich vereinten. Nach einer erwarteten Steigerung des Zubaus um 21 Prozent in diesem Jahr sei 2017 mit einer deutlichen Verlangsamung zu rechnen. Zudem sei der Preisabstand zwischen großen und kleinen Photovoltaik-Anlagen weiter geschrumpft. Grund dafür sei auch ein verstärktes Wachstum im Bereich privater Dachanlagen in etablierten Märkten wie Deutschland, USA, Großbritannien oder Japan sowie auch in aufstrebenden Märkten etwa Brasilien, Mexiko und Indien.

Mit Blick auf den deutschen Photovoltaik-Markt vermerken die Analysten die sinkenden Preise bei den Photovoltaik-Pilotausschreibungen sowie deren mehrfache Überzeichnung. „Der Markt bewegt sich in eine Wachstumsperiode, die durch die Ausschreibungen angetrieben wird – er wird um zwei Prozent 2016 und um 10 Prozent 2017 wachsen“, so die Voraussage von GTM Research. Für den europäischen Markt sei der Turnaround für 2017 zu erwarten, wenn der Dachanlagen-Markt in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien anziehen werde.

Für Japan erwarten die Analysten in diesem Jahr eine Trendwende. Nach dem Höhepunkt mit 11,6 Gigawatt Photovoltaik-Zubau im vergangenen Jahr werde der Markt auf nur noch etwa 3,0 Gigawatt jährlicher Neuinstallationen bis 2020 zusammenschrumpfen.

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