Dienstag, 25. Oktober 2016

Modul- und Wechselrichterhersteller schlingern erneut

Solarworld und SMA kappen ihre Prognosen für das laufende Jahr. Grund ist der enorme Preisdruck, der nach Angaben von SMA alle Segmente betrifft. Der Wechselrichter-Hersteller geht dennoch von einem positiven operativen Ergebnis aus. Dies stellte der noch grösste verbliebene deutsche Modulhersteller Solarworld wegen des wachsenden Drucks seitens der chinesischen Konkurrenz bereits im Juli für das Gesamtjahr in Frage. Nun folgte gemäss pv-magazine.de eine Senkung der Umsatzprognose.

Die SMA Solar Technology AG hat eine Anpassung ihrer Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Jahr vorgenommen. Demnach werde nun von einem Umsatz zwischen 900 und 950 Millionen Euro für 2016 ausgegangen, teilte der Vorstand des Photovoltaik-Wechselrichter-Herstellers mit. Zuvor waren noch 950 bis 1050 Millionen Euro erwartet worden. Auch das operative EBIT werde zwar im Gegensatz zum Vorjahr deutlich gesteigert, aber noch hinter den urprünglichen Erwartungen zurückbleiben. Statt 80 bis 120 Millionen Euro erwartet SMA nun ein operatives Ergebnis zwischen 60 und 70 Millionen Euro in diesem Jahr. 

Als wesentliche Ursachen für die Prognoseanpassung nannte der SMA-Vorstand, der seit Mitte 2016 weltweit spürbare Preisdruck in allen Marktsegmenten sowie zahlreiche Verschiebungen von Photovoltaik-Großprojekten. Mit einer hohen Eigenkapitalquote von fast 50 Prozent und einer Nettoliquidität von über 350 Millionen Euro zählt SMA in der Solarbranche zu den solidesten Unternehmen. „Die finanzielle Stärke ist gerade mit Blick auf den Markt für solare Großprojekte und das langfristige Servicegeschäft von großer Bedeutung“, so Urbon weiter. In der neuen Ergebnisprognose seien Einmaleffekte aus der Konsolidierung der Produktionsstandorte in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags. Für das vierte Quartal rechne SMA zudem mit einem Vertragsabschluss für den Verkauf der Tochtergesellschaft SMA Railway Technology GmbH. Wegen der kartellrechtlichen Zustimmungserfordernisse wird der Abschluss der Transaktion nun im ersten Quartal 2017 erwartet. 

Die Solarworld AG hat nach ihrer Ergebnis-, auch die Umsatzprognose für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Zwar werde weiterhin von einer Absatzsteigerung von mehr als 20 Prozent in diesem Jahr ausgegangen, doch die ursprünglichen Erwartungen bei Umsatz und Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) würden voraussichtlich nicht erfüllt, teilte der Bonner Solarkonzern am Freitagabend mit. Solarworld gab an, dass dies vor allem auf einen globalen Modulpreisverfall zurückzuführen sei. Dieser habe eingesetzt, nachdem China zu Beginn des zweiten Halbjahres seine Photovoltaik-Einspeisetarife gekürzt und in der Folge die Nachfrage dort massiv eingebrochen war. Die chinesischen Photovoltaik-Hersteller würden seither ihre Lagerbestände zu Dumpingpreisen auf den Weltmärkten anbieten, hieß es weiter.  Ende Juli hatte Solarworld bereits seine Ergebnisprognose aufgrund des zunehmenden Preisdrucks auf den internationalen Photovoltaik-Märkten nach unten korrigiert.

Mehr zum Preisverfall auf den weltweiten Photovoltaik-Märkten und dessen Auswirkungen findet sich in der kommenden Ausgabe des pv magazine Deutschlands. Sie erscheint am 7. November,  siehe auch:

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