Mittwoch, 26. Juli 2017

Fotos integriert in PV

Mit Unterstützung der Banque Cantonale Neuchâteloise (BCN) hat das Forschungsinstitut CSEM die KALEO Technologie entwickelt. Damit lassen sich Photovoltaikmodule mit Bildern versehen. Die vielversprechende Lösung, die der Solarenergie neue Horizonte eröffnet, ist in Neuenburg zu sehen.  


Auf Folie gedruckt,  die speziell für die dauerhafte
Verbindung mit dem Photovoltaikmodulgewählt wurde.
Ein schelmischer Blick, ein strahlendes Lächeln oder eine nachdenkliche Miene im Garten des BCN-Hauptsitzes in Neuenburg  waren Mitte Juni im Rahmen eines Vormittags der offenen Tür die energiegeladenen Gesichtsausdrücke zu sehen, die der Fotograf Guillaume Perret mit seiner Kamera eingefangen hat. Die Gesichter werden jedoch nicht einfach nur ausgestellt: Mithilfe der vom CSEM entwickelten KALEO-Technologie werden sie auf die Photovoltaikmodule aufgedruckt und produzieren Elektrizität. Die Anlage wird durch drei Kollektoren mit optischer Täuschung auf der Gebäudefassade ergänzt. Die Ausstellung ist eine Premiere und kann den ganzen Sommer über besucht werden. 

In den letzten Jahren hat sich das CSEM als Pionier in der Entwicklung ästhetischer Photovoltaiklösungen durchgesetzt, mit denen das Angebot an nachhaltigen Baustoffen erweitert werden soll. Durch das Engagement öffentlicher Partner, etwa des Schweizerischen Nationalfonds oder des Kantons Neuenburg, ist es dem Forschungsinstitut gelungen, bedeutende Innovationen wie weisse oder farbige Sonnenkollektoren zu entwickeln. KALEO knüpft nahtlos an diese innovativen Lösungen an. Mit dem Ziel, neue Energielösungen für künftige Generationen zu finden, hat die BCN das Projekt grosszügig finanziell unterstützt, das dadurch einen grossen Durchbruch verzeichnen konnte. Die Forscher des CSEM haben die Photovoltaikzelle mit einem hochauflösenden Bild zum „Verschwinden“ gebracht. Trotzdem dringt immer noch genügend Licht in die Zelle ein, um Energie zu erzeugen. Eine Fläche von 30 bis 40 Quadratmetern kann so einen Vier-PersonenHaushalt mit Strom versorgen. 

Durch die neue Wahrnehmung der Photovoltaik wird diese Technologie letztendlich zur Entwicklung gebäudeintegrierter Photovoltaiklösungen (BIPV) beitragen. Sie eröffnet zusätzliche Nutzungsoptionen, beispielsweise in der Werbung. Alle diese Anwendungen verfolgen dasselbe Ziel, nämlich die Förderung erneuerbarer Energiequellen. Um die Anforderungen der Schweizer Energiestrategie zu erfüllen, muss der Solaranteil an der Gesamtenergieproduktion bis 2050 von 2,5% auf 20% erhöht werden. Das CSEM und die BCN geben den Architekten somit ein weiteres Instrument an die Hand, um solche Anstrengungen zu unterstützen und diese Energieform zu einem festen Bestandteil unseres Alltags zu machen - so eine Medienmitteilung des CSEM.

Quelle: florence.amez-droz@csem.ch

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